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Erfahrungsberichte von Hetera-Performern und Queen Sarah / Sasa

Samuel:

Die Erfahrungen während der 10 Tage im HeteraClub haben mich sehr viel gelehrt und mich regelrecht transformiert. Ich bin der Mann im HeteraClub, der nicht spricht, und stehe zur Verfügung für intime Begegnungen. Mir ist bewusst: Ich bin hier ein Objekt der Begierde, und so präsentiere ich mich. Im Salon reiche ich eine Hand als Einladung zum sinnlichen Tanzen, füttere erotisch mit Weintrauben, lasse an mir riechen, zeige meine Augen. Ohne das Sprechen entdecke ich in mir eine ganz neue Persönlichkeit: Ich bin plötzlich selbstsicher, frech, komisch und kontaktfreudig. Neue Wege der nonverbalen Kommunikation offenbaren sich mir. Während der Performance erlebe ich über vierzig Frauen. Schnell wird klar: sexuelle Handlungen allein nähren nicht. Wahre Intimität hingegen, so erkenne ich, liegt oft jenseits der Aktivitäten. Die intensivsten Momente waren für mich diejenigen mit Augenkontakt, stillem Gehaltenwerden oder Lachen. Auch lernte ich: Frauen haben genauso Lust auf Lust wie wir Männer – jedoch brauchen sie dafür einen Raum von Sicherheit und Wahrgenommenwerden. Lange Umarmungen, eine ruhende Hand auf der Brust, die nichts will, Gewicht auf ihrem Körper, Albernheiten, kleine Gemeinheiten, die im gemeinsamen Lachen enden. Erst finden wir Geborgenheit beieinander, dann öffnet sich ein zarter oder wilder Raum für die Lust.

Michael:

Die Erfahrung für mich im Heteraclub war großartig. Ich war während des Probenprozesses recht skeptisch, wie gut es uns gelingen kann Performances an der Grenze zwischen Sexwork und Kunst zu schaffen bzw. ob dieser Spagat überhaupt möglich ist. Doch als der Club dann eröffnet hat, war ich überrascht und beeindruckt, wie gut das doch funktioniert, wie gut der Club im Ganzen von den Frauen angenommen wird. Der Raum den Sibylle und Charlotte unten im Salon kreiert haben hat die Besucherinnen so gut willkommen geheißen und aufgemacht, dass sie sich oben bei uns meist komplett auf die Performances einlassen konnten. Aber wir mussten uns natürlich auch einlassen, ichmusste mich einlassen und ich bin froh sagen zu können das mir das bei jeder Frau gelungen ist. Ich habe es geliebt unten im Salon zu sein, zu performen, den Raum zu halten, zu tanzen, Objekt der Begierde zu sein, mich so zu inszenieren und so inszeniert zu werden. Und dann im Gegensatz dazu meine Rolle Oben in der One-on-One, ruhig und vertrauenserweckend, mit den Frauen in einem intimen Dialog gehen, mich jedes Mal neu zu offenbaren und jedes Mal neu etwas offenbart zu bekommen. Der Raum in diesem Zweierszenario, intim, verletzlich, lustvoll, jedes Mal neu aufregend.Und wie viele Frauen das Masturbationsangebot angenommen haben, wie viele mich im Raum behalten wollten, unglaublich! Ein performativer Raum, in dem alles möglich ist und der sich aber nach dreißig Minuten wieder schließt, schließen muss, um sein Versprechen zu halten. Jede Begegnung eine von vielen und doch einzigartig, ein krasses Spannungsfeld. Ich hätte immer so weiter machen können! Es war toll! Vielen Dank!

Martin:

Ich hatte schon beim Betreten des Clubs das Gefühl meinen Alltag draußen zu lassen und in eine andere Welt einzutauchen. Die ersten routinierten Handgriffe haben dieses Gefühl noch verstärkt, also Öfen anmachen, Studio klarmachen und umziehen. Das Treffen mit den Anderen war auch ein Bestandteil dieses Prozesses. Dann die Eingangsrunde, die mir als eindeutiger Anfang der Vorstellung erschien. „Jetzt geht´s los“. Oft kam mir der Beginn etwas holperig vor, was sich im Verlauf schnell änderte, vor allem wenn die Queens gleich mitgemacht haben. Der eine Taz Artikel hat die Situation schön beschrieben: „die noch unbeschäftigten Performer sitzen an der Bar und quatschen oder machen gymnastische Übungen“. Wenn dann der Ablauf Fahrt aufgenommen hat, war es klar, wie es weiter geht, z.b. für mich mit Feuer geben und Zigaretten anbieten, oder auch die Spiele, die dann stattfanden. Zeitweise habe ich mich gewundert, daß das für die Queens funktioniert hat. Auf der anderen Seite war klar, daß wenn ich mich richtig eingelassen habe, hat es eben funktioniert. Ich habe die Atmosphäre im Klub genossen und in meiner Performance sowie so. Sobald die Performances losgingen, entwickelte sich ein Ablauf, der immer routinierter wurde, in dem ich immer sicherer wurde und der immer mehr Spaß machte.

Nils:

Das Hetera-Team hatte eine intime, von Neugier geprägte Gruppendynamik. Jeder Mensch war einzigartig in seinen Erfahrungen und seiner Perspektive auf Sexualität.Ich habe keine Angst vor Nacktheit und Berührung mit einem fremden Menschen. Herausfordernd waren für mich die intimen Begegnungen in hoher Frequenz. Der Fokus war auf der Begierde und Lust der Frau. Dafür musste ich bei jeder Queen die individuelle Grenze finden, wobei auch meine Begierde immer eine Rolle spielte. Es war ein Ausbalancieren und Erspüren von Anziehung und Abstoßung, wobei jedes individuelle Gemüt im Raum Respekt und Achtung verdient. Es entstanden hin und wieder intime emotionale Ekstasen, für die es einen Schluss-Moment zu finden galt. Dieser war zeitig von mir einzuleiten. Jede Queen und ich sind meines Erachtens aus der Performance mit einer Zufriedenheit, Bereicherung und Dankbarkeit rausgegangen. Der von uns erschaffene Safe-Space war deutlich in seiner Fülle spürbar, in der jeder Mensch im HeteraClub seine Grenzen verschieben konnte. Bei all den neuen Bekanntschaften, vor allem im Team, habe ich wieder gelernt nicht zu früh zu urteilen über Menschen. Jeden Einzelnen habe ich lieb gewonnen, was am Ende auf eine emotionale Überwältigung hinauslief. Ich bin inspiriert und diese Erfahrungen werden mir mein Leben lang beistehen. Ich kann die Perspektive der weiblichen Begierde und Körperlichkeit besser begreifen.

Eidglas:

The reception was a daily adventure for me.  I think giving time was a necessary thing, because it is not a simple task to accept the role of Queen right from the start.  Some decided quickly, others laughed more. I felt part of the gift.  The strange environment supported the features of desires.  In particular, the desire to dare something, to get off the routine.  Every day the game gained more life and adapted within the collective.  I believe that we all taste different paths towards affection. I was also able to look at my sexuality beyond what I imagined for my body.  I probably wouldn’t experience that difference if I were with my lesbian, transsexual and homosexual friends who always accompany me.  It was like feeling valued, feeling power and confidence about what I had no control over but which the heteras identified as good and pleasurable.  Thank you all!
Sarah:

Im Heteraclub- und das nicht als Queen. Oder? Irgendwas zwischen unglaublich sexy, sehr ermüdend, die längste Umarmung, die ich je hatte (including squeeeze) und.. hä..darf man das? Jetzt so einfach , also.. während alle zugucken und so, äh. Die Zeit im Heteraclub hat nicht mit Eröffnung des Cubs begonnen. Ganz langsam hat sich dieser Raum aufgebaut, von meiner ersten Kippe mit Sibylle im Kosmos, über das Casting, während der Proben, bis hin zum ersten Eröffnungstag. Erst haben wir’s nicht warm genug bekommen, später war es schwierig überhaupt wieder abzukühlen. Ich durfte im Heteraclub die Queens empfangen, die Regeln im Klub erklären, das erste Spielchen (kink oder kuschel?) mit Ihnen durchführen, oder sie oben an der Rezeption passiv, während ihrer Zeit in den Separes stützen. Oft war ich verliebter in die Queens, als in die Performer und das ging nicht nur mir so. Queens haben sich gegenseitig gefeiert, geliebt, unterstützt, sich zugehört. Unvoreingenommen und ohne Neid über die Begegnung mit den Performern ausgetauscht. Ich glaube viele von ihnen sind übergequollen vor Liebe und mussten irgendwohin damit. Ich war gerade im Schreiben, als eine Queen aus der Performance kam, mich einmal abknutschte und die Sanduhr in die Hand drückte. Kiss n go. Oder so. Nun ja. Und wenn mir jetzt in diesem Moment jemand die Frage stellen würde „Kitsch oder Knirsch?“ Oh damn it, es wäre KITSCH. I miss you, Heteraclub. Am vorletzten Tag hab ich meinen Loveletter an den Club geschrieben. Ein Auszug daraus ist; „(…). Every Queen that came in here is a multiplicator, spreading the good news and finally bringing patriarchy to fall, ha. I hope so many wonderful pimps gonna POP UP. This heteraclub was throwing seeds into waiting gardens, it was the mother tree cause of our wonderful pimps Sybille&Charlotte. This heteraclub was also watering all those dry gardens with fresh, self made mucosa. The red book our bible, language was touch, dirty talk and whispered truth.

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